Warum Montessori

Bei Montessori werden Kindern doch keine Grenzen gesetzt

Die Freiheit, die ein Kind bei Montessori erfährt, hat natürlich auch ihre Grenzen. Beschäftigt man sich mehr mit der Pädagogik von Maria Montessori wird man rasch bemerken, dass es eine sehr strenge Pädagogik mit klaren Regeln und Grenzen ist.
Montessori sagt selber: „Im Chaos von Grenzenlosigkeit kann nichts bestehen.“
Die Grenze der Freiheit ist in Montessori geführten Einrichtungen von allgemeinem Interesse. Es ist zum Beispiel sehr wichtig, dass man einander nicht bei der Arbeit stört.
Auch gelten bestimmte Regeln beim Gebrauch des Entwicklungsmaterials. Denn es soll für alle im gleichen guten Zustand weiter zur Verwendung stehen.
Wenn sie eine Beschäftigung abgeschlossen haben, wird erwartet, dass die Materialien wieder im selben Zustand wie davor, an ihren Platz zurück gestellt werden.
Den Kindern wird beigebracht, wie sie in der Gruppe in positiver Weise miteinander umgehen, und sie entwickeln dabei Sozialverhalten, Rücksichtnahme und Selbständigkeit.
Das funktioniert nur, wenn die Pädagogin die Grenzen einhält und an die Kinder weiter vermittelt.
Wichtig ist selbstverständlich, dass die Pädagogin oder auch die Eltern sich selber über die Grenzen und Regeln klar sind und auch dahinter stehen. Denn:
„Solange wir dieses mulmige Gefühl im Bauch haben, diese Angst, ob die Kinder uns wohl gehorchen werden, können sie uns nicht ernst nehmen! Erst wenn wir überzeugt, sicher und ruhig sind, erst wenn wir uns selbst glauben und ernst nehmen und wirklich meinen, was wir sagen, werden auch sie uns ernst nehmen. Wir brauchen nicht zu drohen, nicht zu zetern, nicht zu schreien und uns nicht zu rechtfertigen. Nur unsere ruhige Sicherheit und Entschlossenheit zählt. Ohne sie geht es nicht!“(MaierHauser, Heidi. 2000, S. 137)
Es ist auch von Bedeutung, dass die Grenzen und Regeln konstant sind und bei allen Pädagoginnen, oder betreuenden Personen in gleichen Maßen eintreten. Jede Ausnahme, die dem Kind gewährt wird, stellt die Regel in Zweifel und damit glaubt das Kind auch nicht mehr an diese Regel.
„Wenn Grenzen einmal gesetzt sind, vermeiden wir es, ein zweites oder gar drittes Mal zu mahnen oder gar zu drohen. Handeln wir! Wenn wir mit unserem Kind verhandeln, d.h. hin- und her argumentieren, statt uns zu entscheiden, geht es meist als Sieger daraus hervor. Sicher ist das seinem Charakter nicht zuträglich.“ (Maier-Hauser, Heidi. 2000, S. 109)
In jedem Fall ist es für die Entwicklung des Kindes gut, wenn es erfährt, dass es Situationen gibt, die ihm nicht gefallen, die es aber trotzdem akzeptieren muss.
Obwohl wir das manchmal bezweifeln, können Kinder mit klaren und konstanten Regeln gut leben, wenn wir Erwachsene sie auch mit Standhaftigkeit vertreten.