Warum Montessori

Sind das nicht diese aufmüpfigen Kinder, die sich nicht zu benehmen wissen?

Wie wichtig es ist, Kindern gute Umgangsformen in Gesellschaft mit anderen Menschen zu vermitteln scheint heute oft ein bisschen in Vergessenheit geraten zu sein.

In der Montessori Pädagogik hat die Vermittlung von Anstand und Höflichkeit einen hohen Stellenwert.

Wie gibt man sich die Hand, wie begrüße ich einen Freund und wie verabschiede ich mich, wann sage ich „bitte“ und „danke“, wie sage ich höflich „Nein, danke“, wie entschuldige ich mich und wie löse ich friedlich einen Konflikt, wie kann ich anderen Menschen behilflich sein, wie spreche ich in einem freundlichen Ton, wie bitte ich, auch einmal an die Reihe zu kommen oder mitspielen zu dürfen, wie stelle ich mich vor, wie öffne und schließe ich die Türe, wie verhalte ich mich, wenn ich niesen oder husten muss, wie mache ich Menschen Komplimente oder ermutige sie, wie lasse ich andere vor, wie reagiere ich freundlich, wenn ich gerufen werde oder meinen Namen höre, wie gehe ich mit kleineren Kindern um, wie lerne ich abzuwarten, wie telefoniere ich höflich,…

Damit Kinder gute Manieren lernen, müssen sie sehen, wie ihre Eltern, Geschwister, Lehrer, Freunde,… diese konsequent einhalten. Ein gutes Beispiel ist viel wirksamer als alle Worte. Wir sind Vorbilder.

Zusätzlich können Situationen in einfachen Worten erklärt werden. Machen Sie ihrem Kind vor was sie meinen. Rollenspiele sind dazu bestens geeignet.

Bei Streitigkeiten bewährt sich die Einführung des Friedenstisches, denn Kinder sollen lernen, Probleme selbst zu lösen.

Streitigkeiten kommen überall einmal vor, oft aus banalen Gründen. Manchmal geht der Streit soweit, dass Kinder nicht mehr vernünftig miteinander umgehen können.

Nun kommt der Friedenstisch nach Maria Montessori zum Einsatz. Es wird ein Ort gewählt mit einem Schmuckobjekt das den Frieden symbolisiert.

Es gibt ein bestimmtes Ritual, nach dem vorgegangen wird. Das Kind, das sich ungerecht behandelt fühlt, legt eine Hand auf sein Herz und bezeugt, dass es die Wahrheit spricht.

Nun sieht es das andere Kind an, spricht es mit Namen an und erklärt, wie es sich gerade fühlt und wie es den Streit gerne lösen würde.

Dann ist das zweite Kind an der Reihe und das Gespräch wird solange fortgesetzt bis es zu einer Einigung kommt. Gelingt das den Kindern nicht, bedarf es vielleicht eines Dritten.

Ist der Streit gelöst, gibt es ein Zeichen um es den anderen zu verkünden.

Kinder lernen dabei, dass ungeachtet ihres Alters ihr Standpunkt gehört wird und Streitigkeiten gelöst werden können wenn ein Wille da ist, eine harmonische Atmosphäre zu bewahren.